19 Feb 19.02.2022
Neue Stimmen: Zeitgenössische Klaviermusik und Lyrik aus China
Am 19. Februar fand im Klavierhaus Klavins das Konzert mit Lesung „Neue Stimmen: Zeitgenössische Klaviermusik und Lyrik aus China“ (Teil 2) statt. Neue Klaviermusik aus China ist im Westen weitgehend unbekannt. Dabei verbindet sie oft auf spannende und sehr kreative Weise Kompositionstechniken der westlichen Avantgarde mit volkstümlich geprägten Einflüssen der eigenen Tradition. Diese erscheinen in den hybriden Werken der chinesischen Komponisten in einem neuen Licht. Ähnlich unbekannt sind im Westen Vertreter der jüngeren Lyrik – dies jedoch zu Unrecht! Denn die zeitgenössischen Autoren finden nicht selten einen erfrischend neuen, unpathetischen Ton, der teils lakonisch, teils ironisch-absurd Schlaglichter auf das Leben im heutigen China wirft.
Thematische Klammer der Konzerte mit Lesung waren im zweiten Teil die Jahreszeiten Frühling und Sommer (verstanden auch in einem metaphorischen Sinn als Lebensalter).
Unterstützt durch:
GVL, NEUSTART KULTUR, Beijing Language and Culture University, Chinese International Education Foundation, Verein chinesischer Wissenschaftler und Forscher in Bonn.
Yin Chiang, Klavier
Yin Chiang war Meisterschülerin von Pierre-Laurent Aimard, Hans Leygraf und Peter Lang. Sie absolvierte ein Diplom-und Magisterstudium im Konzertfach Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg und erlangte ihr Konzertexamen an der Musikhochschule Köln. Sie war Stipendiatin u.a. des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Österreich, der Kunststiftung NRW und des Kulturministeriums NRW. Ihren ersten Auftritt als Solistin mit Orchester hatte sie als Elfjährige. Später in Europa trat sie u.a. mit der Salzburger Kammerphilharmonie und dem Kammerorchester Leopoldinum auf. Außerdem wurde sie u.a. zum Festival “Mozartwoche” Salzburg, Lucerne Festival Academy, Klangspuren Festival, Acanthes Festival eingeladen. Sie war die musikalische Leiterin der Produktionen “Die Edelweißpiraten” und “Weiße Rose” in der Spielzeit von 2007 bis 2009 an der Kammeroper Köln. 2012 hat sie “C-Camerata”, ein Ensemble für zeitgenössische Musik, in Taipeh gegründet.
Dr. Marc Hermann, Lesung
Marc Hermann studierte Germanistik, Sinologie und Philosophie in Kiel, Shanghai und Bonn. Nach Lehrtätigkeit und Promotion in Sinologie an der Universität Bonn unterrichtete er von 2012 bis Anfang 2017 an der Tongji-Universität in Shanghai. Seit April 2017 ist er wieder als Dozent (Akademischer Rat) in der Sinologie der Universität Bonn tätig. Gleichzeitig hat er sich als einer der aktivsten Übersetzer chinesischer Literatur (darunter Romane von Alai, Bi Feiyu, Su Tong und vielen anderen) etabliert.