26.09.2022

Geschichte „zum Anfassen“. Wie 100 Objekte deutscher Geschichte nach China kamen und was das für China bedeutet

Geschichte „zum Anfassen“. Wie 100 Objekte deutscher Geschichte nach China kamen und was das für China bedeutet

Mo. 26. Sept. 2022, 18:00 Uhr c.t.

Ort: Lennéstraße 6, R. 4.001

 

Poster A 4

 

Die Übersetzung deutscher Bücher zur Geschichte ins Chinesische ist nicht selbstverständlich. Umso bemerkenswerter ist das Erscheinen der „Deutschen Geschichte in 100 Objekten“ (Pieper, München 2015) von Hermann Schäfer in einer stattlichen zweibändigen Übersetzung (Social Science Academic Press, Peking 2021). Die Erfahrungen dieses Transfers, wie auch der Buchvorstellungen in China, bieten Anlass zum Nachdenken über den deutsch-chinesischen Transfer von historischer Kultur insgesamt.

Welche Themen interessieren die Chinesen an Deutschland? Was wissen Deutsche über chinesische Geschichte? Wie lässt sich der Transfer von gegenseitigem Wissen fördern? Hermann Schäfer hat 2000 Jahre deutscher Geschichte anhand von 100 Objekten beschrieben, aber ließe sich dieses Konzept nicht auch auf China und die deutsch-chinesische Geschichte anwenden?

Welche Objekte verknüpfen deutsche und chinesische Geschichte? Schon die Römer kannten chinesische Seide als Luxusgut, Marco Polos Reisebericht „Buch der Wunder“ prägte seit dem 13. Jh. in Europa für 500 Jahre eine positives Chinabild. „Chinoiserie“ spielte in Barock und Rokoko eine wichtige Rolle, bevor im 19. Jh. die „Sinophobie“ aufkam. Das Bild des auflagenstärksten deutschen Schriftstellers aller Zeiten, Karl May, changierte zwischen Rückständigkeit und Fortschrittlichkeit. Während die „gelbe Gefahr“ an die Wand gemalt wurde, gründeten deutsche Kolonisten 1903 in Tsiangtao eine Brauerei, heute einer der größten der Welt.

Ist heute die „Mao-Bibel“ als Kultobjekt der Studentenunruhen in Deutschland repräsentativ?  Oder die monumentale Karl-Marx-Statue, die China der ältesten deutschen Stadt, Trier, aus Anlass seines 200. Geburtstages schenkte? Oder sind es heute eher elektronische Zwischenprodukte?

Diesen Fragen soll in einer Diskussionsveranstaltung nachgegangen werden.

 

Es nehmen teil:

Einführung und Anmoderation:
Dr. Hannes Jedeck, Konfuzius-Institut Bonn

 

Gesprächspartner:

Prof. Dr. Hermann Schäfer, Historiker, Gründungspräsident des Hauses der Geschichte, Bonn, Autor von „Deutsche Geschichte in 100 Objekten“

Prof. Dr. Cord Eberspächer, Historiker und Sinologe, diverse Publikationen zu den deutsch-chinesischen Beziehungen und ihrer Geschichte

 

 

Eberspaecher scaledCord Eberspächer ist Professor für vergleichende europäische und chinesische Geschichte an der Hunan Normal University in Changsha und Dozent in der Abteilung für Sinologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine Forschungsinteressen sind die moderne Geschichte Chinas in ihren globalen Bezügen, insbesondere in den Wechselbeziehungen zur westlichen Welt, dazu gehören auch die Außen- und Fremdwahrnehmung Chinas sowie die damit verbundenen Stereotypen.

 

 

 

 

 

Schaefer

Hermann Schäfer ist ein deutscher Historiker und Gründungspräsident der von Helmut Kohl initiierten Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das 1994 eröffnete Museum zur deutschen Zeitgeschichte seit 1945 ist mit 850.000 Besuchern jährlich eines der meistbesuchten Museen in der Bundesrepublik. Ab 2006 war Schäfer Vize-Kulturstaatsminister. Hermann Schäfer ist Verfasser verschiedener Bücher und Artikel zur deutschen Geschichte.

 

 

 

 

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