27.08.2023
Transkulturelle Traditionslinien – György Ligeti & Xiaoyong Chen

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27.08.2023
Transkulturelle Traditionslinien – György Ligeti & Xiaoyong Chen

Am 27, August 2023 fand in den Räumlichkeiten des Kunstraums Villa Friede ein Konzert mit Klavierwerken György Ligetis und Xiaoyong Chens statt.

2023 war der 100. Geburtstag von György Ligeti, einem der wichtigsten Komponisten der Neuen Musik. Berühmtheit verschaffte ihm Stanley Kubrick mit der Filmmusik zu seinem Klassiker „2001: Odysee im Weltraum“. In der Neuen-Musik-Szene war Ligeti aber bereits vorher fest etabliert. Als Professor wirkte er lange Zeit an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schlug dort eine ganze Generation von Schülern in seinen Bann, so auch den chinesischen Komponisten Xiaoyong Chen. Heute ist Chen selbst Professor an seiner Alma Mater und unterrichtet zugleich Komposition in China.

Seine Musik ist weder chinesisch noch europäisch, aber ihre chinesisch gefärbte Sinnlichkeit erreicht die Zuhörer, auch wenn er auf folkloristische Zutaten verzichtet. Im Klavierrecital der Pianistin Yin Chiang werden Schlaglichter auf ausgewählte Werke Xiaoyong Chens und jene György Ligetis geworfen und damit einige der vielen transkulturellen Traditionslinien der Neuen Musik hör- und erfahrbar gemacht.

Prof.  Xiaoyong Chen war beim Konzert persönlich anwesend. Das ganze Programm finden Sie hier.

Teilnehmer:innen:

Yin Chiang (Pianistin)

Prof. Dr. Tobias Bleek (Folkwang Universität der Künste)

Prof. Xiaoyong Chen (Hochschule für Musik und Theater Hamburg)

Dr. Hannes Jedeck (Konfuzius-Institut an der Universität Bonn)

Die Pianistin Yin Chiang war Meisterschülerin von Pierre-Laurent Aimard, Hans Leygraf und Peter Lang. Sie absolvierte ein Diplom-und Magisterstudium im Konzertfach Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg und erlangte ihr Konzertexamen an der Musikhochschule Köln. Sie war Stipendiatin u.a. des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Österreich, der Kunststiftung NRW und des Kulturministeriums NRW. Ihren ersten Auftritt als Solistin mit Orchester hatte sie als Elfjährige. Später in Europa trat sie u.a. mit der Salzburger Kammerphilharmonie und dem Kammerorchester Leopoldinum auf. Außerdem wurde sie u.a. zum Festival “Mozartwoche” Salzburg, Lucerne Festival Academy, Klangspuren Festival, Acanthes Festival eingeladen. Sie war die musikalische Leiterin der Produktionen “Die Edelweißpiraten” und “Weiße Rose” in der Spielzeit von 2007 bis 2009 an der Kammeroper Köln. 2012 hat sie “C-Camerata”, ein Ensemble für zeitgenössische Musik, in Taipeh gegründet.

Prof. Xiaoyong Chen (Hochschule für Musik und Theater Hamburg), geboren 1955, studierte Komposition am Central Conservatory of Musisc in Beijing (1980-1985) und anschließend bei György Ligeti in Hamburg (1985-1989). Sein Werk umfasst Orchester- und Kammermusik u.a. mit chinesischen Instrumenten. Seine Musik wird regelmäßig auf den wichtigsten Festivals sowie in zahlreichen Konzertreihen auf fast allen Kontinenten aufgeführt. Er schreibt Musik im Auftrag und arbeitet weltweit mit Orchestern, Festivals, Universitäten zusammen. Zu diesen gehören Festivals wie die Donaueschinger Musiktage, das Holland Festival, das Festival Présences Paris, World Music Days, Festival MaerzMusik, Huddersfield Festival, Warsaw Autumn, Kölner Biennale, Soundstreams Festival Toronto, Schleswig-Holstein Music Festival, Münchner Biennale etc.,  Orchester, mit denen Chen arbeitet: Gulbenkian Orchestra, SWR-Sinfonieorchester, Münchner Philharmonikern, China National Symphony, Orchestre Philharmonique de Radio France, KBS Orchestra, Zürcher Kammerorchester, London Sinfonietta, Ensemble Modern, Klangforum, Arditti Quartet, Auryn-Quartett, Kairos Quartett etc.

Prof. Dr. Tobias Bleek studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Oxford und Berlin. Von 2003 bis 2005 war er Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und wurde dort 2006 mit einer Studie zu György Kurtág promoviert. Seine Tätigkeit als Autor und Musikvermittler begann er 2002 bei den Berliner Philharmonikern. Auf Einladung von Prof. Franz Xaver Ohnesorg übernahm er 2007 die Leitung des Education-Programms des Klavier-Festivals Ruhr. In den letzten zwölf Jahren hat er gemeinsam mit dem britischen Musikvermittler Richard McNicol, Festivalpianisten, Künstlern und Pädagogen ein breit gefächertes Bildungs- und Förderprogramm entwickelt, das bereits vielfach ausgezeichnet wurde (u.a. „Junge Ohren Preis“, „YEAH Award“, „Echo Klassik“, „Kinder zum Olymp!“, „Mixed Up“).

Kooperationspartner:

Kunstraum Villa Friede 德国波恩当代艺术馆

Kölner Gesellschaft für Neue Musik