17.05.2024
„Der Tag, an dem die Sonne starb“

Lesung und Buchvorstellung mit YAN Lianke: „Der Tag, an dem die Sonne starb“

 

YAN Lianke im Gespräch mit Dr. Marc Hermann

Datum: 17. Mai 2024, 18:00 Uhr c.t.

Ort: Lennéstraße 6, Raum 4.001, 53113 Bonn

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Abteilung für Sinologie mit dem Konfuzius-Institut Bonn. Sie wird begleitet von zeitgenössischer chinesischer Klaviermusik, gespielt von der Pianistin CHIANG Yin.

 

Teilnehmer:innen:

 

Lesung:

YAN Lianke (Autor)

Dr. Marc Hermann (Sinologe und Übersetzer)

SUN Cehaji (Übersetzer)

 

Musikalisches Programm:

CHIANG Yin (Pianistin)

 

 

Auf seiner Lesereise durch ganz Europa kommt der preisgekrönte Autor YAN Lianke auch nach Bonn und stellt im Gespräch mit seinem deutschen Übersetzer Dr. Marc Hermann sein in diesen Tagen auf Deutsch erscheinendes Buch „Der Tag, an dem die Sonne starb“ vor. Darin geht es um den 14-jährigen LI Niannian. Er lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen, wie es in China zahllose gibt, zusammen mit seinen Eltern. Niannian bezeichnet sich als Niemand, „ein Staubkorn auf einem Haufen Sesam, eine Nisse auf einem Kamel, einem Ochsen oder Schaf“. Alle nennen ihn den dummen Niannian, doch gerade er wird zum unbestechlichen Chronisten der unheimlichen Begebenheiten, die sein Dorf heimsuchen und sich im Laufe einer zunehmend bizarrer werdenden Nacht zutragen. Zunächst bemerkt er ein seltsames Ereignis: Statt sich bettfertig zu machen, tauchen immer mehr Nachbarn auf den Straßen und Feldern auf und gehen ihren Geschäften nach, als wäre die Sonne noch nicht untergegangen. Ratlos bemerkt er, dass sie traumwandeln und dabei alle ihre Wünsche ausleben, die sie während der wachen Stunden unterdrückt haben. Immer mehr Traumwandler tauchen auf, und es dauert nicht lange, bis die Gemeinde im Chaos versinkt. Als der Morgen anbricht, die Sonne aber ausbleibt und die Nacht nicht zu enden droht, erhält das über Jahre von seinem Vater gesammelte Leichenöl der Kremierten eine neue Bedeutung, und es liegt nun an ihm und Niannian, die Stadt mit einem Sonnenaufgang in den neuen Tag zu führen.

 

YAN Lianke wurde 1958 in Luoyang, Henan, China, als Sohn von Bauern geboren. In seinem Heimatland ist er einerseits erfolgreich und hochdekoriert, wird andererseits aber auch kontrovers diskutiert. YAN Liankes ambitionierte Prosa, die in viele Sprachen übersetzt und international begeistert aufgenommen wird, greift vornehmlich verdrängte Begebenheiten auf und verleiht ihnen existenzialistische, teils allegorische Dimensionen. Zu YANs Ehrungen zählen der Lu-Xun-Literaturpreis (1998/2001), der Lao-She-Literaturpreis (2005), der Franz-Kafka-Literaturpreis (2014) sowie der Dream of the Red Chamber Award (2016). Außerdem war er teils mehrfach für den Man Booker International, den Man Asia, den Independent Foreign Fiction Prize und den Premio Príncipe de Asturias nominiert. YAN Lianke lebt und arbeitet in Peking.

 

Dr. Marc Hermann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Sinologie der Universität Bonn und gehört zu den aktivsten Übersetzern chinesischer Literatur in Deutschland. In den letzten Jahren hat er schwerpunktmäßig chinesische Science-Fiction übersetzt – von Altmeistern wie LIU Cixin und WANG Jinkang bis hin zu Nachwuchsstars wie CHEN Qiufan und HAO Jingfang. Er ist der deutsche Übersetzer von YAN Lianke.

 

Die Pianistin CHIANG Yin war Meisterschülerin von Pierre-Laurent Aimard, Hans Leygraf und Peter Lang. Sie absolvierte ein Diplom-und Magisterstudium im Konzertfach Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg und erlangte ihr Konzertexamen an der Musikhochschule Köln. Sie war Stipendiatin u.a. des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Österreich, der Kunststiftung NRW und des Kulturministeriums NRW. Ihren ersten Auftritt als Solistin mit Orchester hatte sie als Elfjährige. Später in Europa trat sie u.a. mit der Salzburger Kammerphilharmonie und dem Kammerorchester Leopoldinum auf. Außerdem wurde sie u.a. zum Festival “Mozartwoche” Salzburg, Lucerne Festival Academy, Klangspuren Festival, Acanthes Festival eingeladen. Sie war die musikalische Leiterin der Produktionen “Die Edelweißpiraten” und “Weiße Rose” in der Spielzeit von 2007 bis 2009 an der Kammeroper Köln. 2012 hat sie “C-Camerata”, ein Ensemble für zeitgenössische Musik, in Taipeh gegründet.

 


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