18 Nov 18.11.2022
Preisverleihung des 4. Chinesisch-deutschen Übersetzungswettbewerbs
Am 18. November fand in der Lennéstraße 6 die Preisverleihung des 4. chinesisch-deutschen Wettbewerbs für Nachwuchsübersetzer*innen statt. Dabei wurden nicht nur die Siegerinnen des deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerbs geehrt, es gab auch einen Festvortrag von Prof. Dr. Hans Peter Hoffmann (Arbeitsbereich Chinesische Sprache und Kultur/Sinologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) mit dem Titel „Zur Kunst der Übersetzung und die Erfahrung des Chinesischen„. Denn Übersetzen, vor allem Literarisches Übersetzen, gehört zu den komplexesten Tätigkeiten des menschlichen Gehirns. Entsprechend komplex, vielfältig und auch widersprüchlich sind die übersetzungswissenschaftlichen Versuche, das Geschehen zu verstehen und zu beschreiben. Zudem beschränken sich diese Versuche, nicht nur aus der Sicht eines Sinologen, weitestgehend auf Übersetzungen zwischen artgleichen, also den indogermanischen Sprachen. Die Erfahrung des Chinesischen ist für diese Diskussion kaum fruchtbar gemacht worden und die wenigen Beiträge in der Theoriebildung wurden kaum beachtet. Der Vortrag gab anhand einer Reihe von Beispielen mögliche Antworten auf einige wesentliche Probleme und Widersprüche der allgemeinen Übersetzungswissenschaft, wobei der Erfahrung des Chinesischen eine wesentliche Rolle zukam.