21 Okt 21.10.2022
Jubiläumsfeier zum fünfjährigen Bestehen des Konfuzius-Instituts. Fünf Jahre deutsch-chinesischer Dialog in Bonn
Jubiläumsfeier zum fünfjährigen Bestehen des Konfuzius-Instituts. Fünf Jahre deutsch-chinesischer Dialog in Bonn
Das Konfuzius-Institut Bonn e.V. wurde im April 2017 als jüngstes der 19 Konfuzius-Institute in Deutschland offiziell eröffnet. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Beijing Language and Culture University sowie der Chinese International Education Fundation. Ziel des Instituts ist es, die chinesische Sprache, Kultur und Gesellschaft in Deutschland zu vermitteln und eine Brücke nach China zu schlagen.
Anlässlich des fünfjährigen Bestehens fand am 21. Oktober in den Räumen des Bonner Hilton Hotels eine groß angelegte Jubiläumsfeier statt. Zu den eingeladenen Gästen zählten neben dem Vorstand des Konfuzius-Instituts, Prof. Dr. Ralph Kauz, Prof. Dr. Tilman Mayer und Prof. Dr. Christa Müller auch die stellv. Bürgermeisterin Melanie Grabowy, Botschafter a.D. Dr. Volker Schlegel, Vertreterinnen und Vertreter der Sinologie und Konfuzius-Institute aus ganz Deutschland sowie Sprachschülerinnen und Sprachschüler aus Bonn. Sie hatten die Gelegenheit, sich zunächst bei einem Empfang im Foyer des Hotels mit zwei kunstvoll tanzenden chinesischen Löwen ablichten zu lassen und sich anschließend mit Foto im Gästebuch einzutragen. Zwei chinesische Pipa-Spielerinnen boten im Eingangsbereich einen Einblick in die Welt der traditionellen chinesischen Musik.
Anschließend gab es im Festsaal des Hilton Hotels ein abwechslungsreiches Programm, das die Vielfalt der Arbeit des Konfuzius-Instituts widerspiegelte. Eröffnet wurde der offizielle Teil des Abends mit einer Begrüßung und einem Grußwort von Prof. Dr. Christa Müller, der ehemaligen Prorektorin für Planung und Finanzen der Universität Bonn und Vorstandsmitglied des Konfuzius-Instituts. In Ihrer Ansprache blickte Christa Müller zurück auf die Zeit der Institutsgründung und machte sich stark für Bildung als Grundlage des gegenseitigen Verstehens. Sie zitierte dabei den chinesischen Denker und Namensgeber des Instituts, Konfuzius, mit seinen Worten: „Bildung schafft Vertrauen. Vertrauen schafft Hoffnung. Hoffnung schafft Frieden.“
Angelegt als musikalische Reise von Deutschland nach China führten die im Verlauf des Programms vorgestellten Musikbeiträge von der Geburtsstadt Ludwig van Beethovens (Bonn) nach China, zum Komponisten HUANG Zi. Der Bonner Jazzpianist Marcus Schinkel spielte zunächst Beethovens bekanntes Klavierstück Für Elise (1810) in einer Crossover-Version, anschließend sprach die 1. stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bonn, Melanie Grabowy, ein Grußwort. Sie lobte die wichtige Arbeit des Konfuzius-Instituts, ging ebenfalls auf die Bedeutung von Bildung ein und verwies auf die Partnerschaft der Stadt Bonn mit der chinesischen Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan. Gemeinsam hatte die Stadt Bonn 2019 zu Ehren des 10-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft ein großes gemeinsames Chinafest veranstaltet.
Vizepräsident Prof. Dr. ZHANG Baojun sprach im Namen der chinesischen Partneruniversität des Konfuzius-Instituts, der Beijing Language and Culture University. In seinem Videogruß sendete hob er noch einmal die Erfolge der vergangenen fünf Jahre in Bezug auf die Arbeit des Konfuzius-Instituts Bonn hervor und gab einen Ausblick auf die gemeinsame Zukunft.
Dass der Schwerpunkt des Konfuzius-Instituts von jeher in der akademischen Auseinandersetzung mit China war, zeigte sich nicht zuletzt an der pointierten Festrede des Abends, gehalten von Prof. Dr. Roderich Ptak (Ludwig-Maximilians-Universität München, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Konfuzius-Instituts Bonn), der über „Chinesen und Deutsche aus portugiesischer Sicht: Ähnlichkeiten und Nachbarschaft im frühen 16. Jahrhundert“ referierte. Seine tiefgehenden Reflexionen lockerte er immer wieder durch humorvolle Bemerkungen auf.
Es folgte der „chinesische Teil“ der Feier, in dem chinesische Musik dargeboten wurde, zunächst ein Auszug aus dem berühmten Schmetterling-Violinkonzert, komponiert von HE Zhanhao und CHEN Gang im Jahr 1959. Der Titel des Stücks bezieht sich auf die Sage von LIANG Shanbo und ZHU Yingtai. Es ist eine Liebesgeschichte, in der sich die beiden Liebenden, denen die Heirat verwehrt wird, am Schluss in Schmetterlinge verwandeln und auf diese Weise bis in Ewigkeit vereint bleiben. ZHANG Junxi und Marcus Schinkel spielten das Stück in einem Arrangement für Pipa und Klavier.
Besonders in Erinnerung blieb vielen Gästen die Kunst des Sandmalerei. Auf einem Projektor präsentierte die Künstlerin MA Mi’nai zunächst eine chinesische Landschaft, um anschließend das Hauptgebäude der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität mit seinen besonderen Türmen auf den Leinwänden erscheinen zu lassen.
Den Abschluss bildete ein Trio, in dem der geschäftsführende Direktor des Konfuzius-Instituts, Dr. Hannes Jedeck, gemeinsam mit dem Sänger CHEN Hongyu und Marcus Schinkel das Stück Drei Wünsche der Rose zur Aufführung brachte.
Foto: Gewinner der Tombola mit Preisen von XIAOMI
Nach einem gemeinsamen Dinner folgten noch eine Tanzaufführung von Daria Makarova und eine Tombola mit Preisen des chinesischen Elektronikproduzenten XIAOMI.
Ein gelungener, abwechslungsreicher Abend!