Workshop „Rethinking Sino-German Cultural Exchange“ in Bonn

20250611 BL85101 scaled

Workshop „Rethinking Sino-German Cultural Exchange“ in Bonn

Vom 11. bis 13. Juni 2025 veranstalteten das Konfuzius-Institut Bonn und das Goethe-Institut China in Kooperation mit der Stadt Bonn einen Workshop unter der Überschrift „Rethinking Sino-German Cultural Exchange – Workshop for Cultural Mediators at the Intersection between China and Germany.” Der in englischer Sprache durchgeführte Workshop stellte eine erstmalige Zusammenarbeit zwischen dem Konfuzius-Institut und dem Goethe-Institut dar und beschäftigte sich mit zentralen Fragen des Kulturaustauschs zwischen Deutschland und China.

Zum Auftakt präsentierten drei Kulturschaffende am Abend des 11. Juni im Festsaal der Universität Bonn Beispiele ihrer Arbeit: Tian Gebing gab eine interdisziplinäre Foto/Lecture/Nudel-Performance, Fan Popo zeigte seinen Kurzfilm „Lerne Deutsch in meiner Küche“, und Zhou Dong wartete mit einer auf Gedichten von Zheng Xiaoqiong basierenden Soundperformance auf.

Der Haupttag des Workshops am 12. Juni, der im Haus der Bildung stattfand, startete mit zwei Keynotes. Als Input für die Diskussionen des Tages hielt Prof. Dr. Birgit Mandel eine Keynote zu Kulturpolitik und Kulturmanagement in unterschiedlichen nationalen Kontexten und in der globalen Kunstwelt, während Ruth Schimanowski Erfahrungen und Perspektiven zum deutsch-chinesischen Kulturaustausch aus ihrer Zeit als Leiterin der DAAD-Außenstelle in Peking aufzeigte.

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion erörterten Prof. Christoph Lepschy (Mozarteum Salzburg/The Paper Tiger Theater Studio), Dr. Petra Thiel (Konfuzius-Institut Heidelberg) und Robin Mallick (Goethe-Institut China) Ziele und Erwartungen sowie Chancen und Herausforderungen des deutsch-chinesischen Kulturaustauschs. Als Herausforderungen wurden hierbei wiederholt divergierende institutionelle Strukturen, die lange Unterbrechung des persönlichen Austauschs durch die Pandemie und die Sprachbarriere genannt.

In einer ersten Themenrunde im World Café-Format lag der Fokus auf Gruppengesprächen zu Chinakompetenz, roten Linien und Grenzen im Kulturaustausch, zur Finanzierung von Kulturaustausch und zum Kulturmanagement. Dabei kamen Asymmetrien des Wissens zwischen Deutschland und China ebenso zur Sprache wie die Herausforderung, Grenzen des Austauschs zu erkennen und sich zu diesen zu verhalten. Auch bürokratische Hürden bei der Beschaffung finanzieller Mittel für Kulturprojekte sowie die Frage der Nachhaltigkeit des Austauschs der vergangenen Jahre wurden diskutiert.

Am Nachmittag folgte eine Paneldiskussion über die Zukunft des Kulturaustauschs, bei der drei Sprecher*innen Inputs gaben: Prof. Dr. You Mi (Universität Kassel/documenta Institut) über Kunst in einer multipolaren Welt, Zhou Dong (Leuphana Universität) über Digitalisierung und Diversität sowie Fan Popo über sinophone Perspektiven. Hierbei standen unter anderem mögliche Chancen von multilateralen Austauschprojekten sowie die Asymmetrie zwischen China und Deutschland im Diskurs zu Fragen digitaler Kunst und Diversität im Mittelpunkt.

Nach diesem Input berieten die World Café-Arbeitsgruppen über Vorschläge und Konzepte für Kooperationsformen und neue Wege für den deutsch-chinesischen Kulturaustausch.

In einer Abschlussrunde würdigten alle Teilnehmenden die produktiven Gespräche während des Workshops. Für die Zukunft wurden Vorschläge gesammelt für die von allen Anwesenden angeregten regelmäßigen Austausche in Präsenzform, zum Beispiel durch einen jährlichen Workshop an wechselnden Orten in Deutschland und China. Außerdem wurden die Vor- und Nachteile für die Erstellung und Pflege gemeinsamer Datenbanken diskutiert. 

Optional hatten die Teilnehmenden des Workshops am 13. Juni die Möglichkeit, das Museum für Ostasiatische Kunst Köln (MOK) zu besuchen. Dr. Daniel Suebsman, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator am MOK, gab eine Führung durch die Ausstellungen „Mythos Ming“ sowie „Tuschewanderungen“. Abschließend wurden u.a. kuratorische Herausforderungen bei der Konzeption von Ausstellungen mit chinesischen Exponaten diskutiert. 

3

Fotos: @Bernd Lauter und @Xie Xiaohang