27.01.2025
„Das chinesische Shiwangjing 十王經 im uigurischen Buddhismus“

Vortrag: „Das chinesische Shiwangjing 十王經 im uigurischen Buddhismus“

Datum: Mo., 27. Jan. 2025, 18:00Uhr c.t.

Raum: Hauptgebäude der Universität Bonn, Am Hof 1, 53113 Bonn, Hörsaal XV

Referent: Prof. Dr. Peter Zieme (BBAW)

 

Das chinesische Shiwang jing 十王經  im uigurischen Buddhismus

Zu den Funden aus den mittelalterlichen Klöstern und Tempeln in Dunhuang und Turfan gehören auch Reste des meist illustrierten Werkes Shiwang jing 十王經 nicht nur in seinem chinesischen Original, sondern auch in alttürkischer (altuigurischer) Übersetzung. Dieses im Spannungsfeld von Buddhismus und Daoismus entstandene Buch versprach nach den überstandenen Prüfungen vor den zehn Höllenkönigen durch die Einschaltung des Bodhisattvas Kṣitigarbha eine Wiedergeburt im Buddhaland Amitābhas. Nach einem Blick auf die Fragmente der illuminierten Buchrollen, wobei auch die Besonderheiten der altuigurischen Gestaltung beachtet werden, sollen Überlegungen zum Verhältnis zwischen populärem Buddhismus, als dessen exponiertes Beispiel das Shiwang jing gelten darf, und den entsprechenden Werken des kanonisierten Buddhismus folgen. In Sonderheit werden anhand einiger Textbeispiele Probleme der Übersetzungstechnik vorgestellt.

 

Prof. Dr. Peter Zieme studierte Iranistik und Turkologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (1960–1965). Nach der Promotion arbeitete er von 1965 bis 2007 an der Akademie der Wissenschaften der DDR beziehungsweise der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit dem Schwerpunkt der Edition von alttürkischen Turfantexten sowie an den Zeugnissen dreier Weltreligionen (Buddhismus, Manichäismus, Christentum) in den zentralasiatischen Oasen im Westuigurischen Königreich (9.–14. Jahrhundert). 1999 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war Arbeitsstellenleiter im Akademievorhaben Turfanforschung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Honorarprofessor am Institut für Turkologie der FU Berlin.

 

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