Von Schubert bis in die chinesische Gegenwart – Tradition und Innovation des Klavierspiels zu vier Händen
Datum: 11.07.2025, 19:00 Uhr
Ort: Kunstraum Villa Friede 德国波恩当代艺术馆, Mainzer Straße 141, 53179 Bonn Mehlem
Pianistinnen: Yin CHIANG und Xiangjun YU
Das Klavierspiel zu vier Händen ist eine einzigartige Musikform, bei der zwei Pianist:innen gemeinsam an einem einzigen Klavier spielen. Es stellt nicht nur die wechselseitige Harmonie und das Zusammenspiel auf die Probe, sondern schöpft auch das Ausdruckspotenzial des Klaviers voll aus. Seit dem 19. Jahrhundert, beginnend mit Franz Schubert, entwickelte sich diese Form zu einer bedeutenden Ausdrucksweise in der klassischen Musik und wurde im Laufe der Geschichte ständig weiterentwickelt und neu interpretiert.
Franz Schubert gilt als Begründer des Klavierspiels zu vier Händen. Seine Werke für diese Form bieten nicht nur wunderschöne Melodien für Hausmusikabende, sondern zeigen auch eine meisterhafte musikalische Struktur.
Inspiriert von Schuberts klassischen Werken für vier Hände haben drei zeitgenössische Komponistinnen neue Stücke für diese besondere Form geschaffen. Diese Uraufführungen eröffnen ein neues Kapitel, in dem zeitgenössische Klänge und traditionelle Formen miteinander verschmelzen. Sie verleihen der kammermusikalischen Form des vierhändigen Klavierspiels neues Leben und treten zugleich in einen intensiven Dialog mit der Klassik.
Das Konzert verbindet nicht nur die Musik Franz Schuberts mit der Innovationskraft der chinesischen Moderne, sondern stellt diese in einen Zusammenhang mit zeitgenössischer bildender Kunst im im Kunstraum Villa Friede.
Pianistinnen:
Xiangjun Yu ist Assistenzprofessorin für Klavier am Shanghaier Musikkonservatorium und akademische Leiterin der Mittelschule der Musikhochschule Shanghai sowie Komiteemitglied der China-Europe Humanities und Arts Education Alliance. Im Jahr 2019 war sie vom Chinesischen Nationalen Kunstfonds gesponserte Künstlerin. Nach Besuch der Grund- und Mittelschule des Shanghaier Musikkonservatoriums wurde sie 2003 an der Kölner Musikhochschule aufgenommen, wo sie bei Prof. Roswitha Gediga und Prof. Pierre-Laurent Aimard studierte. Im Jahr 2009 wurde ihr das Konzertexsam im Bereich Klavierspiel verliehen. Xiangjun Yu trat bei wichtigen Konzerten im In- und Ausland auf, beispielsweise beim Musik Festival Ruhr in Deutschland, bei der Abschlusszeremonie der World Computer Music Conference, beim Shanghai International Music Festival und beim Pulsar Modern Music Festival in Dänemark. Das von ihr ins Leben gerufene Projekt „BI-AN – Xiangjun Yu Hypermedia Piano Concert“ wurde vom China National Arts Fund, dem Shanghai International Arts Festival und dem 50er Hong Kong Arts Festival ausgewählt und hat große Aufmerksamkeit erregt. Ihr Album „Imaginative Reflections“ schaffte es im zweiten Quartal 2018 in die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik.
Die Pianistin Yin Chiang zeichnet sich durch ihr ebenso individuelles wie multikulturelles künstlerisches Profil aus. Geboren in Taipeh (Taiwan), hat sie schon als kleines Kind ihre Liebe zur klassischen Musik entdeckt und frühzeitig eine professionelle Ausbildung erhalten. Heute widmet sie sich vor allem dem Studium und der Verbreitung der Neuen Musik. Sie ist eine Wanderin zwischen der chinesischsprachigen und der deutschsprachigen Welt und hat sich dabei als herausragende Interpretin zeitgenössischer Komponisten etabliert. Getragen von einer tiefen Liebe zum Lernen wie zum Unterrichten, hat sie als Klavierpädagogin am Shanghaier Musikkonservatorium unterrichtet, war Artist in Residence an der Technischen Universität Xiamen und hat an diversen Universitäten Vorträge gehalten und Meisterklassen geleitet. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2017 hat sie vielen talentierten Schülern die Chance zu einem Auftritt im Rahmen des Bonner Beethovenfestes eröffnet.
Programm:
Franz Schubert: Ouvertüre g-moll D. 668 ( 8 Min.)
Shao Qing: Traum – Einige Bilder aus der Peking-Oper
Qin Yi: META – Vogelgesang
Franz Schubert: Introduktion, vier Variationen über ein Originalthema und Finale B-Dur D. 603 (10 Min.)
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Song Yang: Serb’mo (Uraufführung)
Franz Schubert: Fantasie f-moll D. 940 ( 20 Min.)
Eintritt frei, Spenden werden erbeten.
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