29.09.2025
Vortrag „Gesundheit ex Oriente? Goethe als (chinesischer) ‚Mandarin‘ und die Selbstverzwergung Europas“

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29.09.2025
Vortrag „Gesundheit ex Oriente? Goethe als (chinesischer) ‚Mandarin‘ und die Selbstverzwergung Europas“

Am 29.09.2025 waren Dr. Manfred Osten und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer zu Gast am Konfuzius-Institut Bonn und führten ein Gespräch zu dem Thema „Gesundheit ex Oriente? Goethe als (chinesischer) ‚Mandarin‘ und die Selbstverzwergung Europas“.

Nach der Einführung durch Herrn Prof. Dr. Hermann Schäfer, ehemaligem Direktor des Deutschen Historischen Museums und nun Mitglied des Konfuzius-Instituts Bonn, hielten die beiden Referenten zunächst kurze Vorträge zu dem Thema.

Prof. Dr. Schmidt-Glintzer zeigte in seinem Beitrag, wie Goethe die chinesische Kultur als moralisches und geistiges Vorbild verstand. Goethe habe China als „heilendes“ kulturelles Modell wahrgenommen, das den geistigen Krisen des modernen Europas etwas entgegensetzte.

Dr. Osten, der bereits in seinem Werk „Die Welt als großes Hospital“ auf den chinesischen Erfolg der letzten vierzig Jahre aufmerksam machte, erläuterte das chinesische Bekenntnis zum „chiku“-Geheimnis (吃苦, wörtlich: Bitternis essen), das er als Gegenwelt zu den Tendenzen der Mittelmäßigkeit der europäischen Moderne verstand.  

In der anschließenden Diskussion wurden Fragen zu Europas globaler Rolle, Chinas Aufstieg sowie zu zukünftigen Bildungskooperationen erörtert. Der Abend bot tiefgehende Denkanstöße zur kulturellen Entwicklung und leistete einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen China und Europa.