06.05.2024
Vom mongolischen Khan zum buddhistischen König: Die Rolle der tibetischen Lamas bei der Integration der Mongolenherrscher in die buddhistische Welt

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06.05.2024
Vom mongolischen Khan zum buddhistischen König: Die Rolle der tibetischen Lamas bei der Integration der Mongolenherrscher in die buddhistische Welt

Im Rahmen des Bonner Sinologischen Kolloquiums in Kooperation mit der Abteilung für Sinologie war am 6. Mai Daniel Wojahn zu Gast in Bonn. Sein Vortrag behandelte die Beziehung zwischen dem mongolischen Reich und dem tibetischen Buddhismus. Insbesondere wurde die Rolle des tibetischen Mönchs Phakpa Lodrö Gyeltsens (1235-1280) bei der Etablierung der mongolischen Herrschaft besprochen. Während traditionelle Narrative den Aufstieg der Mongolen als Zusammenprall der Kulturen darstellen, plädierte Wojahn für ein differenzierteres Verständnis. Über das persönliche Charisma und den politischen Scharfsinn Phakpas hinaus präsentierte er neue Erkenntnisse aus Phakpas Briefen und Episteln und beleuchtete die komplexe Kosmologie, die Phakpa akribisch für die mongolischen Herrscher konstruierte. Dabei zeichnete er nach, wie Phakpa die mongolische Herrschaft nicht nur als politische Eroberung, sondern auch als Erfüllung einer buddhistischen Prophezeiung darstellte, und wie seine Schriften die mongolischen Khane in eine große Erzählung über das universelle buddhistische Königtum einbetteten und so eine einzigartige Form buddhistischer imperialer Ideologie förderten. 

Im Anschluss an den Vortrag in Hörsaal 11 im Hauptgebäude der Universität Bonn gab es für die Zuhörer:innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen.